Kreativtherapien

Kunsttherapie

In der Kunsttherapie haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Materialien ihren individuellen Schwierigkeiten und Bedürfnissen zu widmen. Das Angebot findet einzeltherapeutisch in der Regel zweimal pro Woche jeweils 90 Minuten statt. Die Kunsttherapie richtet sich insbesondere an Patienten, die von einer handlungsorientierten Vorgehensweise profitieren. Diesen bietet sie die Möglichkeit, über das Medium des Bildes bzw. des Werkes einen erweiterten Ausdruck von Gefühlen und Fantasien zu erschliessen. Zugleich erleichtert die Kunsttherapie eine Bearbeitung von schwierigen und konflikthaften Inhalten, die erst durch eine mögliche Distanz zur Gestaltung verhandelbar werden. Die therapeutische Beziehung bietet den Raum, um die Erfahrungen, Erlebnisse und Überlegungen im Arbeitsprozess in Kommunikation zu bringen und zu reflektieren. Die Arbeit am eigenen Werk fordert die Kinder und Jugendlichen dazu auf, eigene Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen, zu formulieren und zu vertreten. Die gestalterische Handlung erlaubt den Patienten, fehlende Entwicklungsschritte nachzuholen und neue Erfahrungen zu machen. Eigene Ressourcen und Kompetenzen können in ihr erkannt und erweitert werden. Das gelungene eigene Produkt und dessen Entstehungsprozess ermöglicht eine Stärkung von Autonomie, Selbstvertrauen und Kompetenz-Erleben.

 

Körpertherapie

Nicht immer kann man in Worte fassen, was einem aufwühlt, wütend oder traurig macht. Die Körpertherapie versteht sich als ein kreatives Ausdrucksmittel. Eine Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, sich auf nonverbaler Ebene über die Bewegung auszudrücken. Im Vordergrund der Körpertherapie steht die Bewegung in Form von Tanz, Improvisation, Stockkampfkunst, Spiel, Yoga und Entspannung. Das Angebot findet einzeltherapeutisch in der Regel zweimal pro Woche jeweils 45 Minuten statt. Die Verbindung zum eigenen Körper ist elementar für die Steigerung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls. Die Körpertherapie ist eine ressourcen- und erfahrungsorientierte Ausdruckstherapie. Im Zentrum steht das Erlernen einer differenzierten Körperwahrnehmung (propriozeptiv, kinästhetisch, auditiv, visuell, affektiv und auf der Beziehungsebene) und die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den eigenen Bewegungs- und Verhaltensmustern. Die Körpertherapie bietet ein Experimentierfeld und Raum, die eigene (Bewegungs-)Kreativität zu entdecken und auszuleben – ohne jeglichen Leistungsdruck.

 

Klinische Musiktherapie

Die klinische Musiktherapie ist ein kreativ-therapeutisches Beziehungsfeld, das den Patientinnen und Patienten im Einzelsetting oder in der Kleingruppe angeboten wird, um indikationsspezifisch und behandlungsorientiert individuell festgelegte Therapieziele zu erreichen. Dem Musiktherapeuten stehen dafür eine Fülle an methodischen Ansätzen aus der aktiven und rezeptiven Musiktherapie zur Verfügung, die er erlebnis-, übungs- oder konfliktzentriert in Anwendung bringen kann. Dabei kommt sowohl die Musik als auch die Sprache gleichwertig zur Vertiefung therapeutischer Fragestellungen zum Einsatz. Mit selbstwertstärkenden und identitätsbildenden Interventionen werden die Patientinnen und Patienten dazu aufgefordert, sich mit musikalischer Unterstützung des Therapeuten in eine persönliche Auseinandersetzung zu begeben, in der sie Kompetenzen und ein besseres Verständnis ihrer aktuellen Lebenslage erwerben können. Dies wird vor allem in der freien Improvisation möglich, in der sie sich musikalisch-affektiv auszudrücken lernen und das emotional Erlebte zu reflektieren bzw. zu verbalisieren versuchen. Die Erkenntnisse dieser Prozesse fliessen über die interdisziplinäre Zusammenarbeit in die Gesamtbehandlung ein.  

 

Osteopathie

Osteopathie ist ein manuelles Untersuchungs- und Behandlungsverfahren für Bewegungsapparat, Organe und Gewebe im Körper. Der Osteopath untersucht und behandelt die Bewegungsmöglichkeit all dieser Systeme manuell und sucht nach Bewegungseinschränkungen, die mit den Beschwerden zusammenhängen können. Kindern kann die Osteopathie beispielsweise helfen bei funktionalen Haltungsabweichungen, Verhaltensauffälligkeiten, Konzentrationsstörungen, Entwicklungsrückständen, Schlafstörungen etc. Der Osteopath heilt nicht, sondern regt den Körper zur Selbstheilung an. Zu diesem Zweck löst er Blockaden und Bewegungseinschränkungen, die einer Genesung im Wege stehen. Die Craniosacral Therapie, als Teil der Osteopathie, ist eine Körperarbeit, bei der mit grösser Sorgfalt, Achtsamkeit und Wertfreiheit der Persönlichkeit der Patienten begegnet wird. Unterstützend soll hier mit feinen manuellen Impulsen, welche eine Eigenregulierung des Körpers einleiten, die Patienten auf dem Weg zur Selbstheilung begleitet werden. Das Angebot findet einzeltherapeutisch in der Regel zweimal pro Woche jeweils 45-60 Minuten statt.

 

Tiergestützte Therapie

Die tiergestützte Therapie stellt eine handlungsorientierte Therapie dar, bei der die Patienten eine Beziehung zu Tieren aufbauen und sich auf neue Erfahrungen einlassen. Mit ihrer gutmütigen und neugierigen Art verhelfen die Therapietiere zu beglückenden Erlebnissen. Die Tiere werden kennengelernt, gefüttert, gestreichelt und gepflegt. Mit ihnen werden Aufgaben erarbeitet. Tiere reagieren in der Interaktion ihrer Art entsprechend und kommunizieren über Körpersprache. Sie nehmen die Patienten vorurteilslos an, vermitteln ihnen Akzeptanz sowie Verständnis und fordern gleichzeitig von ihren Partnern Respekt und Achtsamkeit. Bei den Aktivitäten mit und um die Tiere besteht ein grosser Handlungsfreiraum, in dem die Patienten Eigeninitiative und Selbstbewusstsein entfalten. Das Aktivitätsniveau erhöht sich, wenn sich die Patienten auf die Tiere einlassen; im erfolgreichen Tun werden Selbstsicherheit und Selbstzutrauen erworben. Die Patienten werden aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und bei Problemen eigene Lösungen zu finden. Das Tier holt die Patienten ganz ins Hier und Jetzt, in eine konkrete, mit allen Sinnen wahrnehmbare Situation. Diese sinnlichen Erfahrungen lassen die Patienten ruhig werden. Wenn sich die Tiere bei ihnen anschmiegen und ihr Wohlbefinden zum Ausdruck bringen, erfahren die Patienten ihre Zuneigung. In schwierigen Lebenssituationen spenden Tiere Trost und Unterstützung.

 

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